Nachtübung für die "schwere" Bergung

Ausbildung in der Nacht

Luckenwalde. Am vergangen Samstag, dem 30.08.2008, gab es für die Helfer der zweiten Bergungsgruppe des Technischen Hilfswerks (THW) in Luckenwalde einen Dienst der besonderen Art. Während sich die übrigen Kameraden am Tage zu ihrem Ausbildungsdienst im Ortsverband trafen, konnten die Helfer der zweiten Bergungsgruppe ausschlafen. Denn für sie war an diesem Samstag der Dienstbeginn auf 19.00 Uhr verschoben worden. Ausbildungsleiter Michael Ziegert hatte für die zweite Bergungsgruppe einen Nachteinsatz geplant.

„In einer Industrieanlage ist es zu einem schweren Unfall gekommen, zwei Personen seien vermisst“, informierte Michael Ziegert zu Dienstbeginn seine Kameraden.

Nach einer kurzen Beratung wurden die Einsatzfahrzeuge mit zusätzlicher Ausstattung, die speziell für Schwere Bergungseinsätze konzipiert ist, beladen und abfahrbereit gemacht. Die zweite Bergungsgruppe des THW Luckenwalde verfügt über die Ausstattung der Schweren Bergungsgruppe Typ B. Diese spezielle Ausstattung besteht unter anderem aus Druckluft-Schwerlasthebekissen, einem Kernbohrgerät, einem Plasmaschneidgerät und einer Betonkettensäge.

Auf dem Gelände des Feuerwehrtechnischen Zentrums des Landkreises Teltow-Fläming (FTZ) war bereits einige Tage zuvor das Einsatzszenario vorbereitet worden. So wurden die beiden Räume der Tunnelübungsstrecke mit zwei Dummys, Licht- und Toneffekten präpariert und der Zugang zu diesem Raum mit einer Mauer aus Ziegelsteinen verschlossen. Auch der rund 15 Meter langen Zugangstunnel war präpariert und mit etwa 4 Millimeter dicken Stahlplatten verschlossen worden.

Nach dem Eintreffen auf dem FTZ, wurden die Helfer verschiedene Trupps eingeteilt. Es galt verschiedenste Aufgaben schnell und zeitnah zu erledigen. So musste die genaue Schadenslage erkundet,  Beleuchtungstechnik aufgebaut und das Stromaggregat vorbereitet werden. Nach Abschluss der ersten Erkundung stand fest, dass als erstes das Plasmaschneidgerät zum Einsatz kommen wird, um durch die Stahlplatten hindurch einen Zugang zum Tunnel zu schaffen. Unterstützt wurde hierbei auch mit dem Motortrennschleifer. Nach dem der Zugang geschaffen war, wurde das Trümmerfeld im Tunnel erkundet und beräumt. Schnell stellten die Helfer vor Ort fest, dass die Wand am Ende des Tunnels durchbrochen werden muss.


Um dies möglichst erschütterungsfrei und schnell auszuführen entschieden sich die Helfer für den Einsatz der Betonkettensäge. In wenigen Minuten wurde eine dreieckige Rettungsöffnung geschaffen. Anschließend konnten die zwei vermissten Personen, welche durch Dummypuppen dargestellt wurden, gerettet werden. Gegen 03.30 Uhr waren die Kameraden nach einer langen, anstrengenden Nacht zurück in der Unterkunft. Während der, zu jedem Dienst gehörenden, Abschlussbesprechung gab es ein sehr positives und gutes Feedback. Alle waren von der Idee und der Durchführung begeistert und  dankten vor allem dem Organisationsteam für die geleistete Vorarbeit.


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