Echte Zusammenarbeit zeigt sich im Ernstfall – und damit dieser gelingt, braucht es regelmäßige, praxisnahe Übungen. Am vergangenen Wochenende trainierte der THW Ortsverband Luckenwalde und die Feuerwehr Luckenwalde gemeinsam die Dekontamination von Einsatzfahrzeugen. Übungsort war das Gewerbegebiet der Stadt, das für diesen Zweck optimale Bedingungen bot.
Im Zentrum der Übung stand der Aufbau und Betrieb einer großformatigen Dekontaminationsschleuse. Mithilfe des Einsatzgerüstsystems (EGS), einem modularen Gerüstsystem des THW, wurde eine befahrbare Schleuse errichtet, durch die Fahrzeuge mit bis zu vier Metern Höhe gereinigt werden können.
Um die Stromversorgung während der Übung unabhängig sicherzustellen, kam die Netzersatzanlage des Ortsverbandes zum Einsatz. Diese versorgte nicht nur die Beleuchtung der Schleuse, sondern auch alle notwendigen Pumpen mit Energie – ein weiterer Beweis für die autarke Einsatzfähigkeit des THW.
Der praktische Teil der Dekontamination wurde durch die Feuerwehr Luckenwalde übernommen. Ausgestattet mit Atemschutzgeräten und Chemikalienschutzanzügen übernahmen die Feuerwehrkräfte die operative Reinigung eines Gerätekraftwagens, der ein kontaminiertes Einsatzfahrzeug simulierte. Dabei wurde gezielt auf Brunnenwasser zurückgegriffen, um eine realitätsnahe und zugleich umweltschonende Durchführung zu gewährleisten.
Solche Einsätze sind etwa bei Tierseuchen, Industrieunfällen oder Gefahrgutunfällen erforderlich – also immer dann, wenn Einsatzfahrzeuge mit gefährlichen Stoffen in Kontakt kommen könnten und eine Ausbreitung verhindert werden muss.
Die Übung zeigte eindrucksvoll, wie reibungslos die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und THW funktionieren kann, wenn Abläufe regelmäßig geübt und aufeinander abgestimmt werden. Für alle Beteiligten war es eine wertvolle Erfahrung – mit einem gemeinsamen Ziel: Im Ernstfall sicher und effizient handeln zu können.
Begleitet wurde die Übung vom RBB Fernsehen, der Beitrag befindet sich in der Mediathek.